CDU-Kreistagsfraktion fordert intensivere Kooperation in der Kernregion Trier/Trier-Saarburg / Gesamtregion droht sonst auseinander zu brechen
"Wir brauchen endlich eine starke und handlungsbereite Kernregion Trier/Trier-Saarburg, um die Region Trier als Ganzes in den Grenzen des ehemaligen Regierungsbezirks zusammenhalten zu können", meint CDU-Fraktionsvorsitzender Rudolf Müller.
Durch die verstärkten Aktivitäten in naturräumlichen Teilregionen mittels Regionalinitiativen und Regionalen Dachmarken drohe sich der "Kitt" für die Gesamtregion Trier aufzulösen, fürchtet die CDU-Kreistagsfraktion Trier-Saarburg. Mit dem Konzept der "Kernregion", bestehend aus dem Oberzentrum Trier und dem Stadtumlandkreis Trier-Saarburg, könne hier ein ausreichend potentes Gravitationszentrum mit 240.000 Einwohnern geschaffen werden, das in der Lage sei, die drei anderen Landkreise an die Gesamtregion zu binden, ohne dass diese ihre eigenständigen Anstrengungen aufgeben müssten. Trier und Trier-Saarburg sollten sich durch eine engere, auch institutionell verklammerte Kooperation regelmäßig über gemeinsam interessierende Projekte verständigen und diese in der Region nach vorne bringen. Dazu sollte es in Zukunft regelmäßige gemeinsame Sitzungen von
Kreis- und Stadtgremien mit abgestimmter Tagesordnung geben, so die Vorstellung der CDU-Kreistagsfraktion.
Ein Blick zurück zeige, dass hier einiges im argen liege, glaubt Rudolf
Müller: So fand die letzte gemeinsame Sitzung von Kreistag Trier-Saarburg und Stadtrat Trier im Jahre 1974 statt. Dabei gebe es zahlreiche Beispiele für gemeinsame Aufgabenwahrnehmung zwischen Stadt und Landkreis, so etwa beim Gesundheits- und beim Veterinäramt, bei der Kfz-Zulassung, bei der Wirtschaftsförderung, dem Trierer Hafen, dem Flugplatz Trier-Föhren, der Abfallbeseitigung, der Trierer Touristik und auf manch anderen Feldern. Mit einer kürzlich durchgeführten gemeinsamen Sitzung des Kreisausschusses und des städtischen Steuerungsausschusses sei nun erstmals nach 33 Jahren wieder ein neuer Anlauf für eine bessere Kooperation unternommen worden.
Kritikwürdig finden die beiden CDU-Landtagsabgeordneten Arnold Schmitt, Riol, und Bernd Henter, Konz, die zugleich auch dem Kreistag Trier-Saarburg angehören, die Vorgehensweise der Regionalinitiative Mosel bei der Standortbestimmung für das vorgesehene Regionalmanagement. Hierbei hätten die Landkreise Bernkastel-Wittlich und Cochem-Zell ihre Stimmenmehrheit in der Moselland-Tourismus GmbH ausgespielt und absprachewidrig den Sitz in Bernkastel verortet. Damit seien Obermosel, Saar und Ruwer an den Rand gedrückt worden, so Schmitt und Henter. Eine Mitfinanzierung des Regionalmanagements im Rahmen der Regionalinitiative Mosel könne der Kreis Trier-Saarburg nur dann übernehmen, wenn zuvor eine gleichberechtigte Stimmenverteilung gewährleistet werde. Einer Majorisierung durch die Mittelmosel müssten sich Trier und Trier-Saarburg entgegenstellen.
Erfolgreich könne die Regionalinitiative Mosel nur im Konsens sein.