Mittelstandsvereinigung im Dialog mit lokalem Handwerk
Ein nächster Schritt zum Ausbau dieses lokalen Netzwerkes im Interesse des lokalen Mittelstandes ist hierbei der Besuch beim HWK-Präsidenten auf der Handwerkskammer in Trier. Hierbei konnte der Präsident Rudi Müller den MIT-Kreisvorsitzenden Andreas Steier, sowie Vertreter der Mittelstandsvereinigung auf der Handwerkskammer in Trier begrüßen.
Die Handwerkskammer Trier vertritt derzeit 6745 Betriebe mit 42420 Beschäftigten im Kammerbezirk Trier. Im Vergleich zu dem industriellen und dem Dienstleistungsgewerbe stellt es hierbei eine der Hauptsäulen des Wirtschaftsstandortes in Trier-Saarburg. Aufgrund der günstigen regionalen Bedingungen und der guten kommunalen Ansiedlungspolitik konnte hier ein Wachstum der Beschäftigtenzahlen um nahezu 4,6% im Vergleich zu 1990 verbucht werden. Im Vergleich dazu sank der Umsatz im Handwerk in der Stadt Trier im gleichen Zeitraum um 2.16%. Trier-Saarburg liegt dabei mit an der Spitze der rheinland-pfälzischen Kreise. Dies ist neben der internationalen Ausrichtung und der Innovationsfähigkeit und Umsetzung vor allem auch auf die lokale Kreispolitik zurückzuführen.
Zur Erhaltung dieser Wirtschaftsdynamik sind allerdings weitere Anstrengungen erforderlich. Hierzu hat die HWK mit der IHK ein Positionspapier zur wirtschaftlichen Lage in der Region veröffentlicht. Dieses steht unter der Maxime: „Weniger staatliche Regulierung und Abgaben, dafür mehr Freiheit für Wirtschaft und Bürger:“ Hierin finden sich grundlegende Standpunkte der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU/CSU, wie Bürokratieabbau, die Reform der Verwaltungsstrukturen sowie der Ausbau und die Modernisierung der Infrastruktur, wieder. Gerade die enge wirtschaftliche Verflechtung zu Luxemburg erfordert eine Aufstufung der Westumfahrung (Moselaufstieg) und der Nordumfahrung im Bundesverkehrswegeplan 2009 an den bereits vor Jahren fertig geplanten Standort. Der Moselaufstieg zwischen Konz und Igel ist alternativlos. „Die Stadt Trier ist hierbei umgehend aufgefordert ihre Blockadehaltung aufzugeben.“ so der MIT-Kreisvorsitzende Andreas Steier angesichts eines Exportabhängigkeit von 38% der Handwerksbetriebe in die Nachbarländer.
Eine weitere Baustelle ist hierbei das Bildungssystem in Rheinland-Pfalz. Hierbei unterstützt die MIT ausdrücklich die Forderung zur Stärkung und Ausbau des dualen Bildungssystem. Die deutsche Wirtschaft und insbesondere das mittelständische Handwerk benötigen neben Akademikern auch weiterhin gut ausgebildete und leistungswillige Fachkräfte. Diese Verbindung zwischen schulischer und beruflicher Ausbildung gilt es weiterhin zu stärken. Die ablehnende Haltung der Landesregierung zur Einrichtung von Koordinationsstellen zwischen den einzelnen Schulen und den Kammern ist dabei eher kontraproduktiv und wachstumshemmend. Laut der Studie Global Entrepreneurship Monitor (GEM) liegt Deutschland auf die Existenzgründung bezogene Ausbildung innerhalb der Schule weit hinten auf Rang 31 von 36. An der Spitze liegen hierbei die USA gefolgt von Singapur. „Gerade diese Studie zeigt eindeutig die Schwäche in unserem Bildungssystem“ so der MIT-Kreisvorsitzende Andreas Steier. „Eine engere Kooperation zwischen den Schulen und Betrieben und ein Ausbau des dualen Bildungssystems zur Stärkung des unternehmerischen Handelns ist hierbei ein erster Baustein zur Verbesserung der aktuellen Situation.